Die Wappen

Eving tr

Eving

Das Wappen von Eving ist gevierteilt. Über Kreuz sind zwei Vögel dargestellt, dieses kann als Hinweis auf die früheren Bauernschaften Nieder- und Obereving angesehen werden. Da die Darstellung der Vögel im Originalwappen etwas ungenau ist, kann nicht mit Bestimmtheit gesagt werden, um welche Vögel es sich handelt. Es kann nur vermutet werden, dass es sich um Amseln handelt, eine Untergruppe der Drosseln (Singdrossel), deren Weibchen ein bräunlich schwarzes Gefieder tragen.


 

 

 

Brechten tr

Brechten

Das Wappen von Brechten ist dreigeteilt. Im oberen Teil sind zwei Wiedehopfe dargestellt. Dieses kann als Hinweis auf die beiden Ortsteile Unter- und Oberdorf angesehen werden. Im unteren Teil sind zwei Erntegaben abgebildet, die auf die bäuerliche Tradition des Ortes hinweisen. Der Wiedehopf ist ein scheuer Vogel, der als Lebensraum große Wiesen mit Wallhecken und lichte Waldstücke bevorzugt. Die heutige Brechtener Niederung ist ein solches Gebiet gewesen. Leider kommt der Vogel im heutigen Ortsgebiet nicht mehr vor. Hingewiesen werden kann aber darauf, dass es im Ortsbereich heute eine Straße mit dem Straßennamen „Wiedehopfweg“ gibt.


 

 

 Holthausen trHolthausen

 In den Wäldern um Holthausen waren früher häufig Füchse anzutreffen.
Das Wappen von Holthausen ist dreigeteilt mit einem laufendem Fuchs im Oberteil und einem breiten roten Mittelstreifen. Es kann als Hinweis auf die früher waldreiche Umgebung des Ortes angesehen werden, in der es viele Füchse gab.


 

 

 

Kemminghausen tr

 Kemminghausen

Weit verbreitet war es früher, Pfaue auf den Bauernhöfen zu halten.
Das Wappen von Kemminghausen hat einen radschlagenden Pfau im Mittelpunkt.
Diese Darstellung erinnert daran, dass früher auf den Bauernhöfen, neben den Hühnern auch Pfaue zum Geflügelbestand gehörten.


 

 

 

Lindenhorst tr

 Lindenhorst

Im Wappen von Lindenhorst sind im Mittelbereich drei Lindenblätter dargestellt. Dieses ist wohl in Anlehnung an das frühere Adelsgeschlecht der Grafen von Lindenhorst geschehen, in dessen Wappen u.a. ein Lindenblatt vorhanden war.
Es ist gleichzeitig im Zusammenhang mit dem Ortsnamen zu sehen, da ein hochgelegenes Waldstück, das mit Linden bepflanzt war, als Horst bezeichnet wurde.


 

Kurzfassung der Geschichte Evings

Eving ist ursprünglich dort entstanden, wo später die Zeche Minister Stein angelegt wurde.
Die erste Siedlung erfolgte wahrscheinlich in vorkarolingischer Zeit, geschützt durch Wald, östlich der alten Nord-Süd-Verbindung, der heutigen B 54 bzw. Evinger Straße.
In der Nähe fließt der Evinger Bach, und Grundwasser ist mit geringen Brunnentiefen zu erschließen.
Der Name des Ortsteils setzt sich zusammen aus „Ev, Eve oder Eb, Ebbe“ für Abhang und „Neck, Nacken“ als Bezeichnung einer Höhe.
Dieser älteste Ortsteil Niedereving war somit eine Siedlung am Abhang einer Höhe: des Externbergs. Grob lässt sie sich auf das 6. bis 8. Jahrhundert datieren.
Erstmals wird Eving urkundlich in der „kleineren älteren Vogteirolle vor 1220“ des Grafen Friedrich von Altena-Isenburg erwähnt.
Als ältester Hof der Bauerschaft Eving wird in Urkunden aus dem 13. Jahrhundert der Hof des Heinrich Wesselmann erwähnt, der sich im Herrschaftsverhältnis des Stiftes Essen befand.
Die „Schatzliste der Grafschaftseingesessenen von 1567“ führt für Eving 18 Höfe und Kötterstellen auf.
Nach 1811 wurden die Höfe des Stiftes Essen, das hier großen Grundbesitz hatte, freies Eigentum der Bauern, die Ablöseverhandlungen zogen sich bis in die 1850er Jahre hin.
Um diese Zeit wurde auch die „Eving-Kemminghauser Heide“, die bis dahin als Gemeinheitsgrund genutzt wurde, auf die Bauern aufgeteilt.
Die älteste Schule gab es wahrscheinlich bereits 1773.


Kurzfassung der Geschichte der Bauernschaft Kemminghausen

Auf Grund des Namens, der wegen der Endung „-inghausen“ als sächsisch oder frühgeschichtlich einzustufen ist, kann die Entstehung der Bauerschaft Kemminghausen etwa auf das 6. bis 8. Jahrhundert eingeschätzt werden.
Sie liegt auf dem Eving- Kemminghauser Rücken.
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte in der „kleineren älteren Vogteirolle vor 1220“ des Grafen von Altena-Isenberg.
Darin sind unter anderem die Orte „Evenecke“, „Holthusen“ und „Redeminchhusen“ aufgeführt. Mit dem letzteren Ort war allerdings „Kedeminchhusen“ gemeint, das heutige Kemminghausen.
In der „Schatzliste der Grafschaftseingesessenen von 1567“ wurden für Kemminghausen 7 Höfe und Kötterstellen aufgeführt, in der „Aufnahme sämtlicher Ländereien der Eingesessenen in der Grafschaft Dortmund“ von 1758 waren es noch 6.
Die Kemminghauser Bauern besaßen bis 1825 gemeinsam mit den Evinger Bauern Rechte an der großen Kemminghauser Heide, die sich vom Grävingholz bis zum Derner Baum erstreckte, und an der Kleinen Heide.
Heute ist die alte Bauerschaft Kemminghausen noch inmitten des ländlichen Raumes erkennbar.


Kurzfassung der Geschichte Oberevings

Siedlungsgeografisch und hofesrechtlich war Obereving eine jüngere Ansiedlung als Niedereving.
Dennoch erhielt der Hof Schulte-Göcking die größte Bedeutung aller Höfe des hiesigen Raumes.
Er war der probsteiliche „Oberhof Evenich“ des freiweltlich-hochadeligen Damenstiftes Essen, dessen Besitz weit im Land verstreut war.
Den Oberhöfen waren Unterhöfe zugeteilt; bereits für 1317 ist das Amt des Schultheißen für den „Oberhof Evenich“ bezeugt.


Kurzfassung der Geschichte des Dorfes Lindenhorst

KircheLindenhorstUrsprünglich war Lindenhorst kein Bestandteil des alten Reichsgutes Dortmund, sondern das freie Erbgut eines Edelherrengeschlechtes, ein alter Herrenhof.
Die älteste Urkunde datiert aus dem Jahr 1176. Darin übertragen Heinrich von Herreke und seine Frau Adelheid dem Erzstift Köln ihren Privatbesitz zum Lehen, wofür die Güter von der Heeressteuer befreit sein sollen und beide Eheleute eine Lebensrente erhalten sollen.

Ausgenommen von dieser Übertragung wird u.a. Lindenhorst (Lyndenhurst) als Morgengabe der Adelheid, d.h. es bleibt freies Eigentum der Adelheid. Graf Konrad II. von Dortmund heiratete Giseltrudis von Ardey (eine Verwandte der Adelheid), kam dadurch in den Besitz von Lindenhorst und siegelte als erster mit dem Lindenhorster Wappen (6 Schrägbalken und ein Lindenblatt). Nachfolger des Konrad II. wird sein älterer Sohn Herbord, seinem jüngeren Sohn Hermann wird Lindenhorst überlassen. Dessen Sohn wird nach dem Erbstreit – Graf Konrad III. von Dortmund war kinderlos gestorben – Graf Konrad IV. von Dortmund.
1388 – 1390 kam es zur Großen Dortmunder Fehde. Lindenhorst wurde vollständig zerstört, bis auf den Turm auch die Kapelle. Der heute noch vorhandene Kirchturm –vermutlich aus dem 12. Jahrhundert – wurde zu einem Bollwerk ausgebaut.
Der letzte Graf von Dortmund aus dem Hause Lindenhorst war Heinrich II. (der Einäugige), der um 1452 starb und seine Tochter Katharina hinterließ. Sie lebte bis 1534.

Lindenhorst ist in Form eines Rundlings angelegt, eigentlich untypisch für Westdeutschland. Dieser Grundriss ist im Wesentlichen bis heute erhalten. Rundlinge gelten als Schutzanlage; daraus ergibt sich ein Zusammenhang mit der Entstehung Lindenhorsts. Lindenhorst war ursprünglich ein Herrenhof. Zur besseren Verteidigung gruppierte man die einzelnen zum Hof gehörenden Wirtschaftsgebäude und möglicherweise schon vorhandene Freihöfe ringförmig um das Herrenhaus. Man vermutet, dass das Herrenhaus entweder neben der Kirche oder auf dem Gelände des Schultenhofes lag. Dies war die höchste Stelle eines sanften, inselartigen Hügels. Im Norden und bis Südwesten war früher sumpfartiges Gelände, das natürlichen Schutz bot.Schon im Mittelalter werden Bauernhöfe erwähnt; der älteste noch bestehende Hof scheint der von Westermann zu sein.
Ebenfalls sehr alt ist der Hof Middeldorf. Er war Reichshof (bis 1811) und hatte mehrere Sonderrechte, darunter die Befreiung vom Militärdienst.
1758 hatte Lindenhorst 11 Bauernhöfe und Kotten.
Seit dem 18. Jahrhundert gab es in Lindenhorst eine Schule, die von den Kindern aus Lindenhorst, Deusen, Ellinghausen und Holthausen besucht wurde. 1904 wurde Lindenhorst eine eigene selbständige Kirchengemeinde. Das Kirchenschiff neben dem alten Turm wurde 1913 eingeweiht.